Mit Hilfe des Weckers gelang es uns, um 9 Uhr aufzustehen. Alle Handgriffe saßen, so dass wir kurz nach dem Frühstück in der Vormittagssonne bald startklar waren.
Tom wollte unbedingt noch ein ganz spezielles Foto machen. Nach wie vor fragt er sich, wozu die Duschvorrichtung auf jeder öffentlichen Toilette wohl gedacht ist. Oder will er es vielleicht gar nicht wirklich wissen? Von meinen beiden mitreisenden Herren wurde das Teil "Arschbrause" getauft.
Unser erstes und wichtigstes Ziel war ein Supermarkt in Oulu. Die beiden Herren studierten die finnische Gebrauchsanweisung des Leergut-Rückgabe-Automaten, der jedoch für den Erhalt der schwedischen Trinkflaschen keine Euro ausspuckte.
Dank der übersichtlichen Beschilderung war es für uns ein „Leichtes“, die gewünschten Lebensmittel zu finden.
Die Preise sind verglichen mit Deutschland um einiges höher und man wünscht sich schwedische Verhältnisse zurück.
Quizfrage: Wozu dient das Metallgestell unten am Einkaufswagen?
Als der Kühlschrank wieder gefüllt war, mussten wir nur noch die Leere des Dieseltanks beheben. Tankstellen gab es viele, jedoch alle nur mit Automatenbedienung. Mutig stellten wir uns der Herausforderung, aber beide Tankautomaten, die wir ausprobierten, verschmähten sowohl meine Mastercard als auch Toms Visacard. Wir sahen gewisse Probleme auf uns zukommen. Am Stadtrand fanden wir schließlich doch noch eine Tankstelle, bei der man – wie in Deutschland üblich – an der Kasse bezahlen konnte. Glück gehabt!
Am frühen Nachmittag stand Kultur auf dem Programm. Wir machten Halt bei dem kleinen Freilichtmuseum Turkansaari im Südosten von Oulu. Als erstes entdeckte Tom dort einen finnischen Postbehälter. Das Phänomen scheint also international zu sein.
Bezüglich der Hygiene muss man sich nur zu helfen wissen.
Dieses Gras sah einfach zum Kuscheln aus.
Inzwischen zeigte das Außenthermometer 26°C und wir fuhren immer geradeaus.
Für Jörns Geschmack dauerte die Fahrt nicht lange genug, denn gerne hätte er sein Gameboyspiel noch fortgesetzt, als wir um 16 Uhr auf dem Campingplatz in Manamansalo ankamen. Der Platz liegt auf einer Insel mitten im großen See Oulujärvi. Das Personal beim Einchecken war zwar sehr freundlich, aber die Englischkenntnisse auf diesem 5-Sterne-Campingplatz sind doch mehr als mangelhaft. Man erzähle mir bitte nichts mehr von Finnlands Erfolgen bei der PISA-Studie. Und obwohl man in diesem Land überall, also wirklich überall, Internetzugang hat, ist der Luxus-Platz www-freie-Zone.
Zumindest ist die Versorgung mit Strom sichergestellt.
Nach dem Essen begaben sich mein Sohn und ich an den See zu einem Strandspaziergang.
Jörn hatte zwar eine Angelkarte erworben, konnte aber noch keinen geeigneten Platz zum Fischfang ausfindig machen. Erschwerend kam hinzu, dass man nicht Fußball spielen konnte und ich mich für den heutigen Tag weigerte, meine Minigolfkünste unter Beweis zu stellen. Manchmal hat man es schon schwer als Kind!
Zumindest leistete ich meinem Sohn Gesellschaft, als er sich das WM-Spiel um Platz 3 ansehen wollte. Wir hatten Glück und fanden einen Fernseher an der Rezeption. Zusammen mit fünf mehr oder weniger fußballinteressierten Finnen bejubelten wir den deutschen Sieg. Als sich der betrunkene Finne neben mir allerdings für die deutsche Unterstützung gegen die Russen im zweiten Weltkrieg bedankte und sich anschließend über die Hochnäsigkeit deutscher Touristen auf Teneriffa beschwerte, war ich doch sehr froh, dass wir um eine Verlängerung des Fußballspiels herumkamen.
Fazit des Tages: Andere Länder, andere Sitten
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