Entsprechend spät gingen wir ins Bett und so war es auch kein Wunder, dass ich um 9 Uhr die erste war, die von uns aufwachte. Mit dem Regen, der in der Nacht eingesetzt hatte, hatte keiner von uns gerechnet. Toms Job war es somit, die nassen Campingmöbel trocken zu wischen. Überraschenderweise ging Jörn freiwillig zum Duschen. Vielleicht sollte ich die Hoffnung doch noch nicht aufgeben? Da es nicht nur nass war, sondern auch auf 16°C abgekühlt hatten, frühstückten wir im Wohnmobil.
Auf der Fahrt regnete es weiter. Erst kurz vor Ranua riss die Wolkendecke ein wenig auf. Uns kam dies gerade recht für einen Besuch im Ranua Zoo. Dort gab es neben vielen anderen nordischen Tieren Eisbären,
Braunbären
und Jörns Verwandte - die Dreckbären.
Im dem Zoo angehörenden Restaurant aßen wir zu Mittag, was sich zu einem mehrsprachigen Abenteuer entwickelte. So ganz ohne Finnischkenntnisse und Wörterbuch wird es wohl immer spannend bleiben, was man auf den Teller bekommt. Irgendwie konnte ich mit der Servicekraft die Details unserer Nahrungsaufnahme klären und zum krönenden Abschluss wünschte sie uns "Bon Appétit!".
Was die Preise in Finnland anbelangt, sind deutliche Unterschiede zu Schweden bemerkbar. Mal abgesehen vom Diesel, der hier so um 1,13 € kostet, vermarkten die Bewohner Suomis absolut alles! Nein, wir haben uns im Zoo nicht für 10 € mit einem Mann im Eisbärkostüm fotografieren lassen und bisher sind wir auch standhaft geblieben, was den Erwerb einer Kugel Eis für 2,50 € angeht.
Nach dem Zoobesuch lagen noch 160 km im strömenden Regen vor uns. Der Scheibenwischer kämpfte mit den Wassermassen. Das Thermometer zeigte 17°C und Tom musste sich ziemlich konzentrieren, da am Straßenrand hin und wieder ein Rentier stand. 40 km vor Oulu passierte es. Mein Blick streifte am Waldrand entlang und dort stand er: ein echter großer Elchbulle! Und diesmal hatte ihn auch Tom gesehen, der nun zumindest glaubt, dass es in Finnland wirklich Elche gibt.
Um 16:30 Uhr erreichten wir Nallikari Camping in Oulu an der Westküste Finnlands. Die Stadt, die auf Schwedisch Uleåborg heißt und 130.000 Einwohner hat ist die sechstgrößte Stadt Finnlands und die nördlichste Großstadt der Europäischen Union. Das Einchecken auf dem großen Campingplatz war kein Problem. Freundlich und in fließendem Schwedisch wurden alle Fragen beantwortet. Kostenloser WLAN-Zugang ist natürlich selbstverständlich.
Genauso selbstverständlich ist die Anwesenheit der Mücken nach einem Regentag, wenn plötzlich die Sonne herauskommt. Und so langsam glaube ich auch, dass die Biester hier wesentlich zahlreicher sind als in Schweden.
Tom unternahm auf Jörns Wunsch hin einen weiteren Versuch, ob die SAT-Anlage nun Empfang hat, aber dafür sind wir doch noch zu weit nördlich. Es wird meinem Sohn und mir also nichts anderes übrig bleiben, als das Fußballspiel - mal wieder auf Finnisch - im TV-Raum des Campingplatzes anzuschauen.
Fazit des Tages: In Finnland gibt es Elche.Größere Kartenansicht
Cool. Dann könnt Ihr ja jetzt wieder nachhause fahren. Das Ziel der Reise dürfte sich mit dem Elch ja erledigt haben. ;)
AntwortenLöschenWir befinden uns doch sozusagen schon auf dem Rückweg. :-)
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