Um die Tradition fortzusetzen, beende ich auch diesen Urlaub mit einigen statistischen Angaben:
- Es gab 36 Einträge in diesem Blog.
- Wir verbrachten 31 Urlaubstage bzw. 30 Urlaubsnächte.
- Wir legten 5542 km mit dem Wohnmobil zurück; davon 1892 in Finnland, 2529 in Schweden und 1121 in Deutschland. Auf 3070 km waren wir in Begleitung von Jörn.
- Wir füllten den Tank des Wohnmobils 6 mal mit insgesamt 503 Litern Diesel.
- Wir übernachteten auf 13 verschiedenen Campingplätzen, 3 Fähren und bei 1 Privatunterkunft.
- Wir verbrachten 3 Nächte auf dem Meer, 6 in Schweden und 21 in Finnland.
- Von mir wurden 1405 Fotos gemacht, wovon 59 unwiderruflich gelöscht wurden.
- Ich las 3646 Buchseiten.
- Wir sahen 2 Elche, einige Rentiere, 3 Rehe und wesentlich weniger Mücken als erwartet.
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Samstag, 31. Juli 2010
Heimreise
Die Nacht war ruhig und erholsam. Wir frühstückten im Bord-Restaurant und begaben uns dann zum Wohnmobil. Obwohl wir ganz weit vorne standen, hatten natürlich alle anderen Vorfahrt.
Die Fähre legte pünktlich um 07:30 Uhr in Travemünde an. Erfreulicherweise schien die Sonne und im Laufe des Tages stiegen die Temperaturen sogar von 18°C auf 25°C.
Während sich in der Gegenrichtung ein Stau an den nächsten reihte, hatten wir durchgehend freie Fahrt. So ließen sich die 560 km mit zwei kurzen Pausen innerhalb von 7 Stunden bewältigen.
Fazit des Tages: Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu waschen.
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Die Fähre legte pünktlich um 07:30 Uhr in Travemünde an. Erfreulicherweise schien die Sonne und im Laufe des Tages stiegen die Temperaturen sogar von 18°C auf 25°C.
Während sich in der Gegenrichtung ein Stau an den nächsten reihte, hatten wir durchgehend freie Fahrt. So ließen sich die 560 km mit zwei kurzen Pausen innerhalb von 7 Stunden bewältigen.
Fazit des Tages: Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu waschen.
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Freitag, 30. Juli 2010
zurück auf Los...
Wir waren am Abend noch zum Essen ins Campingplatz-Restaurant gegangen, wo wir zufällig Zeuge eines unterhaltsamen Musikquiz wurden.
Es hatte merklich abgekühlt und regnete leicht. In der Nacht wurde der Regen stärker und es kam Sturm auf. Um 7 Uhr entschied sich Tom, unsere Campingstühle vor dem Abflug zu retten. Wohin aber damit, wenn sie völlig nass sind?
Gemütlich sah das nicht aus, aber das war dann auch schon egal. Wir legten uns wieder ins Bett und schliefen noch drei Stunden.
Frühstück gab es erst um 11 Uhr, weil wir Zeit ohne Ende hatten. Währenddessen verfolgte ich die Spielresultate des Laxacup, wo mein Sohn sich auf dem matschigen Fußballplatz sicher den Allerwertesten abfror.
Am frühen Nachmittag brachen wir auf. 15°C empfanden wir als ungewohnt kalt und der Regen hatte auch nicht nachgelassen, was die Fahrt an manchen Stellen etwas schwierig machte.
Im Shoppingcenter Center Syd bei Löddeköpinge legten wir eine längere Pause ein. Tom gestattete mir großzügigerweise noch einen Besuch der dortigen Buchhandlung und wir kauften einige Lebensmittel ein, die wir mit nach Hause nehmen wollten.
Um 17 Uhr kamen wir in Trelleborg an, dem Ausgangspunkt unserer Reise durch Schweden und Finnland. Die Fähre lag schon im Hafen, aber bis zur Abfahrt um 22 Uhr dauerte es noch. Wir tankten, weil der Diesel hier günstiger ist als in Deutschland. Im amerikanischen Schnellrestaurant stillten wir unseren Hunger und liefen noch ein wenig durch die City. Die Statue in der Fußgängerzone passte vortrefflich zum heutigen Tag.
Danach begaben wir uns zum Check-in-Schalter der TT-Line.
Diesmal war es die "Peter Pan", die uns über Nacht nach Travemünde bringen sollte. Das Schiff ist wesentlich kleiner als unsere Finnland-Fähre, dafür aber gepflegter und sauberer.
Wir stellten uns in die Reihe der wartenden Fahrzeuge und vertrieben uns lesend die Zeit, bis wir um 19:30 Uhr an Bord durften. Die Kabine 8035 war schnell gefunden. Wir stellten unsere Tasche ab und suchten uns sofort ein nettes Plätzchen in der Lounge, den ich mir zweckmäßig einrichtete. ;-)
Fazit des Tages: Schweden weint Abschiedstränen und wartet auf ein Wiedersehen.
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Es hatte merklich abgekühlt und regnete leicht. In der Nacht wurde der Regen stärker und es kam Sturm auf. Um 7 Uhr entschied sich Tom, unsere Campingstühle vor dem Abflug zu retten. Wohin aber damit, wenn sie völlig nass sind?
Gemütlich sah das nicht aus, aber das war dann auch schon egal. Wir legten uns wieder ins Bett und schliefen noch drei Stunden.
Frühstück gab es erst um 11 Uhr, weil wir Zeit ohne Ende hatten. Währenddessen verfolgte ich die Spielresultate des Laxacup, wo mein Sohn sich auf dem matschigen Fußballplatz sicher den Allerwertesten abfror.
Am frühen Nachmittag brachen wir auf. 15°C empfanden wir als ungewohnt kalt und der Regen hatte auch nicht nachgelassen, was die Fahrt an manchen Stellen etwas schwierig machte.
Im Shoppingcenter Center Syd bei Löddeköpinge legten wir eine längere Pause ein. Tom gestattete mir großzügigerweise noch einen Besuch der dortigen Buchhandlung und wir kauften einige Lebensmittel ein, die wir mit nach Hause nehmen wollten.
Um 17 Uhr kamen wir in Trelleborg an, dem Ausgangspunkt unserer Reise durch Schweden und Finnland. Die Fähre lag schon im Hafen, aber bis zur Abfahrt um 22 Uhr dauerte es noch. Wir tankten, weil der Diesel hier günstiger ist als in Deutschland. Im amerikanischen Schnellrestaurant stillten wir unseren Hunger und liefen noch ein wenig durch die City. Die Statue in der Fußgängerzone passte vortrefflich zum heutigen Tag.
Danach begaben wir uns zum Check-in-Schalter der TT-Line.
Diesmal war es die "Peter Pan", die uns über Nacht nach Travemünde bringen sollte. Das Schiff ist wesentlich kleiner als unsere Finnland-Fähre, dafür aber gepflegter und sauberer.
Wir stellten uns in die Reihe der wartenden Fahrzeuge und vertrieben uns lesend die Zeit, bis wir um 19:30 Uhr an Bord durften. Die Kabine 8035 war schnell gefunden. Wir stellten unsere Tasche ab und suchten uns sofort ein nettes Plätzchen in der Lounge, den ich mir zweckmäßig einrichtete. ;-)
Fazit des Tages: Schweden weint Abschiedstränen und wartet auf ein Wiedersehen.
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Donnerstag, 29. Juli 2010
ein Spiel dauert 50 Minuten
Wir schliefen lang und gut. In der Nacht hatte es ein wenig geregnet, was uns allerdings nicht davon abhielt, draußen zu frühstücken. Nur Brötchen gab es keine, da Jörn ja nicht mehr bei uns und Tom der Weg zum Kiosk zu weit war.
Am späten Vormittag bauten wir die Markise ab, ließen aber Tisch und Stühle stehen. Wir mussten mit dem Wohnmobil in die Stadt fahren. Die Arena von Halmstad fanden wir gleich, aber von Jörn war weit und breit nichts zu sehen.
Offenbar durfte er sein Handy doch nicht mit zum Laxacup nehmen, denn ich konnte ihn nicht erreichen. Wie findet man einen 14-Jährigen unter den Jugendlichen von 143 Fußballmannschaften heraus, wenn man nicht einmal weiß, welche Farbe sein Trikot hat? Gar nicht!
Also gaben wir zunächst auf und machten uns zu Fuß auf den Weg in die City von Halmstad. Rein zufällig entdeckten wir dieses Gefährt:
Ich werde daheim sofort einen Verbesserungsvorschlag machen, dass man diese dreirädrigen Mofas bei uns auch einführt!
Für einen ausgiebigen Stadtbummel reichte die Zeit zwar nicht, aber ein paar Impressionen konnten wir dennoch gewinnen.
In dieser Bibliothek würde ich mich auch mal gerne aufhalten.
Und da war sie dann endlich: Eine schwedische Buchhandlung!
Tom schickte ich solange zu Clas Ohlsen, aber natürlich war er VIEL zu schnell dort fertig. :-(
Scheinbar war auch gerade ein Stadtfest im Gange, denn es gab diverse Aktivitäten an verschiedenen Orten. Das hier sah wirklich witzig aus:
Zum Glück hatte ich mit Jörns Hilfe vorher in Erfahrung gebracht, auf welchem Platz und um wieviel Uhr sein erstes Match stattfinden sollte. Wir waren rechtzeitig zurück auf dem Sportgelände. Inzwischen hatte es leicht zu regnen begonnen und war mit ca. 20°C auch etwas kühler als in den Tagen zuvor.
Bei dieser Ausstattung konnte man nur hoffen, dass es keine größeren Verletzungen gab.
Endlich entdeckten wir Jörn im Kreis seiner Mannschaftskollegen beim Warmlaufen.
Um 14 Uhr erfolgte der Anpfiff für die Begegnung Mölnbo IF in schwarz-gelb gegen Skrea IF in grün-schwarz. Bis zum heutigen Tag hatte ich meinen Sohn noch nie in einem Fußballtrikot gesehen. Es gab auch einen Schiedsrichter und einen Linienrichter, der seltsamerweise immer die gegnerische Mannschaft anfeuerte.
Eine Halbzeit dauerte nur 25 Minuten, was vor allem fußball-uninteressierten Zuschauern sehr zugute kam. Ein- und Ausgewechselt wurde nach Belieben und selbst Spieler, die bereits vom Feld mussten, konnten später wieder auf den Kunstrasen.
Trotz des fordernden Handzeichens meines Sprösslings mit der Nummer 3 verlor Mölnbo IF - zugegebenermaßen verdient - mit 1 zu 3.
Sieger sehen ein bisschen glücklicher aus. Aber morgen gibt es zwei weitere Spiele und vielleicht läuft es ja ohne die mütterliche Anwesenheit besser.
Nach dem Match verabschiedeten wir uns und Tom und ich fuhren für eine knappe Stunde in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum.
Wir aßen ein Eis und bummelt ein wenig durch die Gänge. Zu guter Letzt erledigten wir schon mal einige Einkäufe, die auf der Wunschliste eines Bekannten stehen. Ich schwöre, dass wir diese Lebensmittel wirklich mitbringen sollen!!!
Fazit des Tages: Man muss auch verlieren können.
Am späten Vormittag bauten wir die Markise ab, ließen aber Tisch und Stühle stehen. Wir mussten mit dem Wohnmobil in die Stadt fahren. Die Arena von Halmstad fanden wir gleich, aber von Jörn war weit und breit nichts zu sehen.
Offenbar durfte er sein Handy doch nicht mit zum Laxacup nehmen, denn ich konnte ihn nicht erreichen. Wie findet man einen 14-Jährigen unter den Jugendlichen von 143 Fußballmannschaften heraus, wenn man nicht einmal weiß, welche Farbe sein Trikot hat? Gar nicht!
Also gaben wir zunächst auf und machten uns zu Fuß auf den Weg in die City von Halmstad. Rein zufällig entdeckten wir dieses Gefährt:
Ich werde daheim sofort einen Verbesserungsvorschlag machen, dass man diese dreirädrigen Mofas bei uns auch einführt!
Für einen ausgiebigen Stadtbummel reichte die Zeit zwar nicht, aber ein paar Impressionen konnten wir dennoch gewinnen.
In dieser Bibliothek würde ich mich auch mal gerne aufhalten.
Und da war sie dann endlich: Eine schwedische Buchhandlung!
Tom schickte ich solange zu Clas Ohlsen, aber natürlich war er VIEL zu schnell dort fertig. :-(
Scheinbar war auch gerade ein Stadtfest im Gange, denn es gab diverse Aktivitäten an verschiedenen Orten. Das hier sah wirklich witzig aus:
Zum Glück hatte ich mit Jörns Hilfe vorher in Erfahrung gebracht, auf welchem Platz und um wieviel Uhr sein erstes Match stattfinden sollte. Wir waren rechtzeitig zurück auf dem Sportgelände. Inzwischen hatte es leicht zu regnen begonnen und war mit ca. 20°C auch etwas kühler als in den Tagen zuvor.
Bei dieser Ausstattung konnte man nur hoffen, dass es keine größeren Verletzungen gab.
Endlich entdeckten wir Jörn im Kreis seiner Mannschaftskollegen beim Warmlaufen.
Um 14 Uhr erfolgte der Anpfiff für die Begegnung Mölnbo IF in schwarz-gelb gegen Skrea IF in grün-schwarz. Bis zum heutigen Tag hatte ich meinen Sohn noch nie in einem Fußballtrikot gesehen. Es gab auch einen Schiedsrichter und einen Linienrichter, der seltsamerweise immer die gegnerische Mannschaft anfeuerte.
Eine Halbzeit dauerte nur 25 Minuten, was vor allem fußball-uninteressierten Zuschauern sehr zugute kam. Ein- und Ausgewechselt wurde nach Belieben und selbst Spieler, die bereits vom Feld mussten, konnten später wieder auf den Kunstrasen.
Trotz des fordernden Handzeichens meines Sprösslings mit der Nummer 3 verlor Mölnbo IF - zugegebenermaßen verdient - mit 1 zu 3.
Sieger sehen ein bisschen glücklicher aus. Aber morgen gibt es zwei weitere Spiele und vielleicht läuft es ja ohne die mütterliche Anwesenheit besser.
Nach dem Match verabschiedeten wir uns und Tom und ich fuhren für eine knappe Stunde in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum.
Wir aßen ein Eis und bummelt ein wenig durch die Gänge. Zu guter Letzt erledigten wir schon mal einige Einkäufe, die auf der Wunschliste eines Bekannten stehen. Ich schwöre, dass wir diese Lebensmittel wirklich mitbringen sollen!!!
Fazit des Tages: Man muss auch verlieren können.
Mittwoch, 28. Juli 2010
Hej Sverige!
Es war eine Nacht, die diesen Namen nicht verdiente. Nicht nur, dass es ständig Durchsagen gab, Türen knallten und Betrunkene in den Gängen randalierten. Besonders nett war auch der Zwischenstopp auf den Åland-Inseln, wo das Schiff um 01:40 Uhr anlegte. Unsere Betten befanden sich direkt neben den Motoren und wir mussten uns in der Kabine geradezu anschreien, um uns miteinander zu verständigen. Wir brauchten den Wecker um 5 Uhr überhaupt nicht, hatten wir doch kaum ein Auge zugetan.
Entsprechend müde und genervt verließen wir unser Quartier.
Mit etwas Mühe fanden wir das Wohnmobil auf Deck 3. Zum Glück hatte die Konstruktion zwischen Autodeck 3 und 4 gehalten...
Pünktlich um 06:15 Uhr durften wir aufs Festland fahren.
Schweden hatte uns wieder!
Oder doch nicht?! Hatten wir etwas versehentlich das falsche Schiff genommen?
Zumindest sprach man hier eine Sprache, die ich verstehen konnte. Wir stellten unsere Uhren wieder auf die MESZ um.
Um 06:55 Uhr auf der Autobahn zwischen Stockholm und Södertälje war es soweit: Tom entdeckte seinen ersten schwedischen Elch! Ein großer Bulle graste gemütlich und weithin sichtbar auf der Wiese. Ich griff nach meinem Fotoapparat. Aber dass es sich bei dem kleinen dunklen Fleck am linken Bildrand um den König des Waldes handelt, erkennen wohl nur Insider.
Nicht nur für Jörn war es ein Gefühl wie Nachhausekommen. Für ihn natürlich besonders, denn unsere erste Station hieß Järna, wo ich mein Kind schweren Herzens an Vater und Stiefmutter übergab. Mit etwas Überredungskunst gestattet man mir einen Blick ins neue Kinderzimmer.
Wenig später hielten Tom und ich an um zu frühstücken. Wir hatten eine lange Strecke vor uns. Nach den Schwierigkeiten der vergangenen Nacht, war es kein Wunder, dass Tom müde war. Ich konnte ja während der Fahrt schlafen, aber ihm war das nicht möglich. Darum legten wir nach eineinhalb Stunden noch ein Schlafpäuschen für ihn ein, während ich mich an einer Tankstelle mit schwedischen Zeitschriften eindeckte. Bei der Gelegenheit entsorgte ich auch gleich Jörns Turnschuhe, die ihren Zweck - nämlich 4 Wochen Sommerferien überleben - erfüllt hatten.
Die Sonne schien und die Temperaturen lagen zwischen 20°C und 24°C. Endlich nicht mehr die dichten Wälder, die die Sicht einschränkten, sondern weiter Blick auf eine herrliche Landschaft.
In Isaberg tranken wir Kaffee und aßen Gebäck. Was uns beiden unabhängig voneinander sofort auffiel, war die Höflichkeit der Leute.
Um 15 Uhr waren die 500 km absolviert. Ich hatte mich vorher schon telefonisch nach einem freien Campingplatz erkundigt, so dass wir uns nicht vor Ort eine Abfuhr einhandeln mussten.
Auf Gullbrannagården Camping bei Eldsberga, südlich von Halmstad an der Westküste Schwedens, bekamen wir einen schönen und komfortablen Stellplatz mit Wasser- und Abwasseranschluss.
An der Rezeption überschlug man sich fast vor Freundlichkeit und man führte uns sogar persönlich zu unserem Platz. Die sanitären Anlagen sind vorbildlich.
Der Aufbau musste nun ohne Jörn erfolgen. Wir hatten uns an seine Mithilfe doch ziemlich gewöhnt.
Tom und ich spazierten über den Campingplatz, um das Serviceangebot und die Gegend zu erkunden. Da sahen wir sie wieder, die niedlichen gepflegten bunten Holzhäuser:
Zum Strand musste man ein ganzes Stück laufen, aber nach der weiten Fahrt, tat die Bewegung gut. Der Sand kitzelte an den Füßen.
Ein kontrastreiches Farbenspiel:
Und eben Wasser und Bäume...
Im Restaurant aßen wir günstig und gut zu Abend. Zufrieden gingen wir zurück zum Wohnmobil, wo sich Tom dem deutschen Fernsehprogramm widmete und ich meinen Urlaubsfotos.
Fazit des Tages: Schweden ist ein Stück Heimat.
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Entsprechend müde und genervt verließen wir unser Quartier.
Mit etwas Mühe fanden wir das Wohnmobil auf Deck 3. Zum Glück hatte die Konstruktion zwischen Autodeck 3 und 4 gehalten...
Pünktlich um 06:15 Uhr durften wir aufs Festland fahren.
Schweden hatte uns wieder!
Oder doch nicht?! Hatten wir etwas versehentlich das falsche Schiff genommen?
Zumindest sprach man hier eine Sprache, die ich verstehen konnte. Wir stellten unsere Uhren wieder auf die MESZ um.
Um 06:55 Uhr auf der Autobahn zwischen Stockholm und Södertälje war es soweit: Tom entdeckte seinen ersten schwedischen Elch! Ein großer Bulle graste gemütlich und weithin sichtbar auf der Wiese. Ich griff nach meinem Fotoapparat. Aber dass es sich bei dem kleinen dunklen Fleck am linken Bildrand um den König des Waldes handelt, erkennen wohl nur Insider.
Nicht nur für Jörn war es ein Gefühl wie Nachhausekommen. Für ihn natürlich besonders, denn unsere erste Station hieß Järna, wo ich mein Kind schweren Herzens an Vater und Stiefmutter übergab. Mit etwas Überredungskunst gestattet man mir einen Blick ins neue Kinderzimmer.
Wenig später hielten Tom und ich an um zu frühstücken. Wir hatten eine lange Strecke vor uns. Nach den Schwierigkeiten der vergangenen Nacht, war es kein Wunder, dass Tom müde war. Ich konnte ja während der Fahrt schlafen, aber ihm war das nicht möglich. Darum legten wir nach eineinhalb Stunden noch ein Schlafpäuschen für ihn ein, während ich mich an einer Tankstelle mit schwedischen Zeitschriften eindeckte. Bei der Gelegenheit entsorgte ich auch gleich Jörns Turnschuhe, die ihren Zweck - nämlich 4 Wochen Sommerferien überleben - erfüllt hatten.
Die Sonne schien und die Temperaturen lagen zwischen 20°C und 24°C. Endlich nicht mehr die dichten Wälder, die die Sicht einschränkten, sondern weiter Blick auf eine herrliche Landschaft.
In Isaberg tranken wir Kaffee und aßen Gebäck. Was uns beiden unabhängig voneinander sofort auffiel, war die Höflichkeit der Leute.
Um 15 Uhr waren die 500 km absolviert. Ich hatte mich vorher schon telefonisch nach einem freien Campingplatz erkundigt, so dass wir uns nicht vor Ort eine Abfuhr einhandeln mussten.
Auf Gullbrannagården Camping bei Eldsberga, südlich von Halmstad an der Westküste Schwedens, bekamen wir einen schönen und komfortablen Stellplatz mit Wasser- und Abwasseranschluss.
An der Rezeption überschlug man sich fast vor Freundlichkeit und man führte uns sogar persönlich zu unserem Platz. Die sanitären Anlagen sind vorbildlich.
Der Aufbau musste nun ohne Jörn erfolgen. Wir hatten uns an seine Mithilfe doch ziemlich gewöhnt.
Tom und ich spazierten über den Campingplatz, um das Serviceangebot und die Gegend zu erkunden. Da sahen wir sie wieder, die niedlichen gepflegten bunten Holzhäuser:
Zum Strand musste man ein ganzes Stück laufen, aber nach der weiten Fahrt, tat die Bewegung gut. Der Sand kitzelte an den Füßen.
Ein kontrastreiches Farbenspiel:
Und eben Wasser und Bäume...
Im Restaurant aßen wir günstig und gut zu Abend. Zufrieden gingen wir zurück zum Wohnmobil, wo sich Tom dem deutschen Fernsehprogramm widmete und ich meinen Urlaubsfotos.
Fazit des Tages: Schweden ist ein Stück Heimat.
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Dienstag, 27. Juli 2010
Turku
In der Nacht hatte es ein wenig geregnet. Uns störte das nicht weiter und wir schliefen erst mal richtig aus. Danach frühstückten wir zum letzten Mal zu dritt. Wir hatten viel Zeit, denn die Fähre von Turku nach Stockholm ging erst am Abend. Ganz langsam packten wir unsere Sachen. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte.
Kurz vor Mittag verließen wir den Campingplatz. Der Himmel war bedeckt, aber es hatte angenehme 21°C.
Die Innenstadt von Turku, der ehemaligen Hauptstadt Finnlands, war nur wenige Kilometer entfernt. Direkt am Hafen liegt die Burg, auf die wir aus dem fahrenden Auto schnell einen Blick werfen konnten. Es ist das größte Schloss des Landes. Ein Foto glückte mir erst am Abend vom Schiff aus.
Zu Fuß erkundeten wir die Innenstadt, die vom Fluss Aurajoki durchquert wird.
So eine Wohnung am Ufer ist nahezu unbezahlbar.
Große Teile der Stadt sind zerstört, aber einige alte Gebäude erstrahlen noch im alten Glanz.
Bevor ich die letzte Gelegenheit verpasste, musste ich noch schnell ein Foto von der Eis-Maffia machen, denn Finnland wird von Eismonopol beherrscht - Konkurrenz ausgeschlossen!
Ja, das Kind kann strahlen! :-) Besonders nach dem Genuss von Süßspeisen...
In der "keskusta", dem Zentrum, eröffneten sich Einkaufsmöglichkeiten.
Ich liebe diese Shoppingcenter, aber das Problem mit den finnischen Buchhandlungen bestand weiterhin.
Ein wenig Kultur musste natürlich auch noch sein. Der Dom von Turku ist Sitz des Erzbischofs und Nationalheiligtum Finnlands.
Im Gegensatz zu anderen Kirchen, die wir besichtigt hatten, wirkte er auf mich eher düster.
Was man wohl mit einem Boot in der Kirche macht?
"Alt" ist eh ein relativer Begriff. Für die einen ist es antik, für die anderen, die längste Praline... äh, einfach Sperrmüll:
So ganz konnte er seinen Beruf nicht leugnen. Tom - der Meister der Kanaldeckel:
Schätzungsweise existiert ein Platzproblem in Hausfluren. Oder welche Erklärung gibt es sonst?
Mitten in der Stadt war Markt.
Da konnte einem wirklich das Wasser im Mund zusammenlaufen...
Bevor Spekulationen entstehen: "pussi" bedeutet "Tüte"!
Dieser Gast hatte auch Appetit.
Auf alle Fälle trug die Möwe eine zweckmäßigeres Fußbekleidung als diese Dame:
Manche Leute haben schon Ideen! In der "saluhall" entdeckten wir ein kleines Restaurant mit originellen Sitzplätzen.
Dieses Pissior in der City löste Diskussionen zwischen meinen beiden Begleitern aus. Soll man sich da hinstellen oder nicht?
Manchmal ging man getrennter Wege.
Warum muss dieses Kind immer Grimassen schneiden?!
Irgendetwas war verboten. Nur was?
Trotz der überdimensional großen Glühbirne ging mir einfach kein Licht auf.
Wir füllten den Tank des Wohnmobils noch einmal mit dem in Finnland deutlich günstigeren Diesel und suchten uns für zwei Stunden ein schattiges Plätzchen. Die Temperatur war auf 28°C gestiegen. Tom döste, während Jörn und ich Karten spielten. Insgesamt waren wir 1.900 km durch Finnland gefahren und warteten nun bloß noch auf das Schiff, das uns zurück nach Schweden bringen sollte.
Wir hatten bei Tallinksilja gebucht und die Fähre sollte um 20:15 Uhr ablegen. Allerdings war eine Stunde vor der Abfahrt noch kein Schiff zu sehen.
Die drei Einweiser waren sich zumindest einig, was die Richtung anging:
Da war sie endlich! Die Silja Europa war ein mächtiges imposantes Fahrzeug.
An Bord war Platz für mehr als 3000 Passagiere. Damit alle drauf passten, musste eng geparkt werden. Tom bekam Zustände, als er sich ohne Außenspiegel an die linke Seite drücken musste.
Und jetzt? Nur mit Hilfe kleiner Kinderkörper konnte man den Strom anschließen.
Auf der Suche nach unserer Kabine Nr. 2202 erlebten wir unser blaues Wunder. Wir waren nämlich nicht über den Autodecks, sondern darunter (!) einquartiert:
Noch dazu befand sich unsere Schlafstätte ganz an der Spitze des Bootes. Wir wären also bei dem Zusammenstoß mit dem Eisberg die ersten...
Wirklich entsetzt waren wir vom Zustand des Schiffes. Dieser Anblick erwartete uns, als wir endlich den richtigen Gang gefunden hatten:
Da die Fähre nur 30 Minuten an Land anlegt, bevor sie sich auf die Rückfahrt macht, werden die Kabinen im Schweinsgalopp "gereinigt". Der Dreck überall an Bord sprach Bände. Der Zeitdruck ist für das Personal so extrem, dass man beim Anlegen um 06:10 Uhr schon eine Stunde vorher Besuch in der Kabine erhält, weil die Betten abgezogen werden sollen. Unsere Exklusiv-Suite sah so aus:
Wir waren schon mit einigen Fähren gefahren - allerdings nie mit dieser Linie - und hatten so etwas Schmuddeliges noch nie erlebt.
Draußen warteten noch andere Reisende auf den Zugang zum Schiff.
Wir ließen unsere Sachen unter Deck und suchten frische Luft. Der Ausblick war jedenfalls klasse.
Mit etwas Verspätung setzten wir uns in Bewegung. Der erste Teil der Reise war ziemlich kurvig.
Wir unternahmen einen Rundgang und fanden so einiges, was man nicht unbedingt auf einem Schiff vermutet.
Klar, ein Hubschrauberlandeplatz muss schon sein!
An der Bar war noch nichts los.
Dafür schienen die Leute, die sich für das Buffet angemeldet hatten, am Verhungern zu sein.
Wir aßen lieber à la carte, was wirklich lecker und auch nicht teurer war.
Tom und ich legten uns in die Betten und versuchten zu schlafen, während Jörn noch einmal alleine loszog. Gegen 23 Uhr schlich er leise in die Kabine und ich kam am letzten Abend sogar noch in den Genuss eines Gute-Nacht-Kusses. :-)
Moi moi!
Fazit des Tages: Was außen glänzt, kann innen dreckig sein.
Kurz vor Mittag verließen wir den Campingplatz. Der Himmel war bedeckt, aber es hatte angenehme 21°C.
Die Innenstadt von Turku, der ehemaligen Hauptstadt Finnlands, war nur wenige Kilometer entfernt. Direkt am Hafen liegt die Burg, auf die wir aus dem fahrenden Auto schnell einen Blick werfen konnten. Es ist das größte Schloss des Landes. Ein Foto glückte mir erst am Abend vom Schiff aus.
Zu Fuß erkundeten wir die Innenstadt, die vom Fluss Aurajoki durchquert wird.
So eine Wohnung am Ufer ist nahezu unbezahlbar.
Große Teile der Stadt sind zerstört, aber einige alte Gebäude erstrahlen noch im alten Glanz.
Bevor ich die letzte Gelegenheit verpasste, musste ich noch schnell ein Foto von der Eis-Maffia machen, denn Finnland wird von Eismonopol beherrscht - Konkurrenz ausgeschlossen!
Ja, das Kind kann strahlen! :-) Besonders nach dem Genuss von Süßspeisen...
In der "keskusta", dem Zentrum, eröffneten sich Einkaufsmöglichkeiten.
Ich liebe diese Shoppingcenter, aber das Problem mit den finnischen Buchhandlungen bestand weiterhin.
Ein wenig Kultur musste natürlich auch noch sein. Der Dom von Turku ist Sitz des Erzbischofs und Nationalheiligtum Finnlands.
Im Gegensatz zu anderen Kirchen, die wir besichtigt hatten, wirkte er auf mich eher düster.
Was man wohl mit einem Boot in der Kirche macht?
"Alt" ist eh ein relativer Begriff. Für die einen ist es antik, für die anderen, die längste Praline... äh, einfach Sperrmüll:
So ganz konnte er seinen Beruf nicht leugnen. Tom - der Meister der Kanaldeckel:
Schätzungsweise existiert ein Platzproblem in Hausfluren. Oder welche Erklärung gibt es sonst?
Mitten in der Stadt war Markt.
Da konnte einem wirklich das Wasser im Mund zusammenlaufen...
Bevor Spekulationen entstehen: "pussi" bedeutet "Tüte"!
Dieser Gast hatte auch Appetit.
Auf alle Fälle trug die Möwe eine zweckmäßigeres Fußbekleidung als diese Dame:
Manche Leute haben schon Ideen! In der "saluhall" entdeckten wir ein kleines Restaurant mit originellen Sitzplätzen.
Dieses Pissior in der City löste Diskussionen zwischen meinen beiden Begleitern aus. Soll man sich da hinstellen oder nicht?
Manchmal ging man getrennter Wege.
Warum muss dieses Kind immer Grimassen schneiden?!
Irgendetwas war verboten. Nur was?
Trotz der überdimensional großen Glühbirne ging mir einfach kein Licht auf.
Wir füllten den Tank des Wohnmobils noch einmal mit dem in Finnland deutlich günstigeren Diesel und suchten uns für zwei Stunden ein schattiges Plätzchen. Die Temperatur war auf 28°C gestiegen. Tom döste, während Jörn und ich Karten spielten. Insgesamt waren wir 1.900 km durch Finnland gefahren und warteten nun bloß noch auf das Schiff, das uns zurück nach Schweden bringen sollte.
Wir hatten bei Tallinksilja gebucht und die Fähre sollte um 20:15 Uhr ablegen. Allerdings war eine Stunde vor der Abfahrt noch kein Schiff zu sehen.
Die drei Einweiser waren sich zumindest einig, was die Richtung anging:
Da war sie endlich! Die Silja Europa war ein mächtiges imposantes Fahrzeug.
An Bord war Platz für mehr als 3000 Passagiere. Damit alle drauf passten, musste eng geparkt werden. Tom bekam Zustände, als er sich ohne Außenspiegel an die linke Seite drücken musste.
Und jetzt? Nur mit Hilfe kleiner Kinderkörper konnte man den Strom anschließen.
Auf der Suche nach unserer Kabine Nr. 2202 erlebten wir unser blaues Wunder. Wir waren nämlich nicht über den Autodecks, sondern darunter (!) einquartiert:
Noch dazu befand sich unsere Schlafstätte ganz an der Spitze des Bootes. Wir wären also bei dem Zusammenstoß mit dem Eisberg die ersten...
Wirklich entsetzt waren wir vom Zustand des Schiffes. Dieser Anblick erwartete uns, als wir endlich den richtigen Gang gefunden hatten:
Da die Fähre nur 30 Minuten an Land anlegt, bevor sie sich auf die Rückfahrt macht, werden die Kabinen im Schweinsgalopp "gereinigt". Der Dreck überall an Bord sprach Bände. Der Zeitdruck ist für das Personal so extrem, dass man beim Anlegen um 06:10 Uhr schon eine Stunde vorher Besuch in der Kabine erhält, weil die Betten abgezogen werden sollen. Unsere Exklusiv-Suite sah so aus:
Wir waren schon mit einigen Fähren gefahren - allerdings nie mit dieser Linie - und hatten so etwas Schmuddeliges noch nie erlebt.
Draußen warteten noch andere Reisende auf den Zugang zum Schiff.
Wir ließen unsere Sachen unter Deck und suchten frische Luft. Der Ausblick war jedenfalls klasse.
Mit etwas Verspätung setzten wir uns in Bewegung. Der erste Teil der Reise war ziemlich kurvig.
Wir unternahmen einen Rundgang und fanden so einiges, was man nicht unbedingt auf einem Schiff vermutet.
Klar, ein Hubschrauberlandeplatz muss schon sein!
An der Bar war noch nichts los.
Dafür schienen die Leute, die sich für das Buffet angemeldet hatten, am Verhungern zu sein.
Wir aßen lieber à la carte, was wirklich lecker und auch nicht teurer war.
Tom und ich legten uns in die Betten und versuchten zu schlafen, während Jörn noch einmal alleine loszog. Gegen 23 Uhr schlich er leise in die Kabine und ich kam am letzten Abend sogar noch in den Genuss eines Gute-Nacht-Kusses. :-)
Moi moi!
Fazit des Tages: Was außen glänzt, kann innen dreckig sein.
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